"Daß er einem wochenlang von jeder Litfaßsäule und jeder Plakatwand ins Gesicht sprang, war schlimm genug. Daß ihn eine Rockband names "Scorpions" als Plattencover-Mann verwendete, unterstrich lediglich, wohin es mit dieser Branche inzwischen gekommen ist. Daß ihm das "Zeit-Magazin" eine Titelgeschichte widmete - naja. Daß ihn aber die Hamburger Fachhochschule tatsächlich als Lehrer für Medien - Illustrationen berufen will, dazu fällt mir nun allerdings nichts mehr ein. "Er" ist Gottfried Helnwein, 34, Österreicher und von Beruf leider Künstler. Seine Kunstwerke sehen meistens so aus wie das [...] "Selbstbildnis". Herrn Helnweins Augen sind in Wirklichkeit ganz intakt. Auch sonst hat er kein Gebrechen. Das freut mich für ihn. Als Mitmensch wünsche ich ihm, daß er auch in Zukunft nie zu denen gehören wird, die durch Krankheit, Unfall, dur Kriegsfolgen, Folterungen, oder andere Verbrechen verletzt und verstümmelt werden. Als Hamburger wünsche ich ihm und mir, daß er mit seinen Kunstwerken bleibt wo er ist."