Helnwein: Das war der Grund, warum ich überhaupt zu malen begonnen habe. Das Thema Gewalt, auch der Krieg und vor allem der Holocaust war für mich unglaublich wichtig. Das war ein Schockerlebnis, als ich erfahren habe, was da war. Es hat ja keiner freiwillig erzählt, aber als Kind und Jugendlicher habe ich schon gebohrt und dann mit Akribie viele grauenhafte Details zusammengetragen. Das hat alles verändert. Mein Vertrauen in die Gesellschaft war komplett gebrochen. Ich wusste, das ist meine Elterngeneration, die das gemacht hat. Das war ihr Werk, ihre Zeit. Und diese heile Welt, die man in der neuen jungen Republik der Hämmer und Dome zu verbreiten versuchte, das was so ekelerregend, so unattraktiv. Für mich und meine Generation war die amerikanische Kultur die Zuflucht. Der Comicstrip, die direkte Übertragung, die Begeisterung. Daher auch meine Sehnsucht nach Entenhausen, dieser utopischen Welt.