Auf der Bühne stehen zu Beginn zwölf Badewannen, in denen bandagierte Mordopfer auf Leichenschau oder Organverwertung warten. Rührend klein und schwarz steht neben jedem Wannen-Sarg ein Reisekoffer.
So zielt die Inszenierung von Anfang an aus mythischer Urzeit in eine Gegenwart, in der Wissenschaft und Kirche sich zu Handlangern der Machthaber erniedrigt haben. Die aber verfolgen ihre Dissidenten, die ihre ganze Habe in einer Reisetasche mit sich schleppen können, bis in den Tod. Wenn wieder ein lebendes oder schon gekilltes Opfer durch die Höllen-Tür ins Dunkel gezerrt wird, beginnt bald die Blutpumpe zu brummen:
Durch die Plastikschläuche, die über der weißen Lack-Folie der Leichenhalle verlegt sind, plätschert rot nicht zu verwertender Lebenssaft in die Abfallwanne.
Als ob sie von der mörderischen Wirklichkeit nichts wüssten, schlummern die Freunde Macbeth und Banquo (Maverick Quek) in paradiesischer Nacktheit nebeneinander - bis die drei Hexen sie aufgeilen mit Bildern von Ruhm, Erfolg, Macht. Amy Coleman, Regine Fritschi, Kate Antrobus sind in runen-geschmückten Militär-Jacken und Käppis, mit schwarzen Strapsen und Dessous Verführerinnen - halb Blitzmädel, halb Vamp, mit einem Pesthauch von Walküren .Sie betten Macbeth an riesenhafte Euter von Brüsten, aus denen der künftige Schlächter auf dem Thron schmatzend Blut saugt.